Sonnentaler ist Teil der FOCUS online Serie "So geht es Deutschland wirklich"

Unser Geschäftsführer Floyd Janning war mit Sonnentaler Teil der Serie „So geht es Deutschland wirklich“
Während andere Industrie-Branchen am Boden liegen, verbucht Floyd Janning einen Umsatzrekord nach dem anderen.
Mit seiner Solar-Firma in Hildesheim gehört der 30-Jährige zu den Krisengewinnlern. Wer regelmäßig Nachrichten verfolgt, muss den Eindruck gewinnen, unser Land stehe kurz vor dem Zusammenbruch. Die Wirtschaft im Sinkflug, Unternehmen wandern ab oder schließen, Jobs fallen weg, ganze Branchen wackeln, bei Millionen Menschen geht die Angst um.
Alles düster also? Alles schlecht? Mitnichten! Im niedersächsischen Hildesheim zeigt sich, dass in der Krise auch Erfolgsgeschichten geschrieben werden.
Eigentlich ist dieser Dezembertag wie gemacht für schlechte Laune. Der Himmel grau, nasskalte vier Grad. Ein deutsches Nachrichtenmagazin titelt „Die fetten Jahre sind vorbei“.
Jungunternehmer Floyd Janning steht am frühen Morgen in der Kaffeeküche seiner Firma und strahlt etwas aus, was selten ist in diesen Tagen: Zufriedenheit und Zuversicht.
Er greift in die Dose mit selbstgemachten Keksen, die ein Mitarbeiter mitgebracht hat. „Wunderbar“, schwärmt er. Seine Begeisterung beschränkt sich nicht auf das Gebäck. Sie bezieht sich auch auf das familiäre Miteinander innerhalb des Unternehmens, die positive Grundstimmung unter den 45 Mitarbeitern. Prima Klima.
Gute Geschäfte mit Solaranlagen – auch dank Robert Habeck. Kein Wunder. Floyd Janning führt ein Unternehmen, das von einem Erfolg zum anderen eilt. Die Sonnentaler GmbH gilt als regionaler Marktführer im Raum Hildesheim und ist bundesweit tätig. Sie installiert Solaranlagen und Speicher für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Photovoltaik-Großanlagen für Unternehmen, außerdem Ladestationen für E-Autos.
Janning erklärt, die Umsätze seines Solar-Unternehmens hätten sich in fünf Jahren mehr als verzehnfacht. Exakte Zahlen will er nicht nennen. Aber: „Wir sind absolut ein Gewinner der Energiewende“, sagt er.
Und natürlich weiß der Niedersachse, wem der Erfolg maßgeblich zu verdanken ist: Während Millionen Menschen den Ober-Grünen wegen dessen verkorkster Politik – Stichwort Heizungsgesetz – regelrecht verteufeln, findet er nur lobende Worte über den Noch-Vizekanzler.
„Im Bereich der erneuerbaren Energien hat Herr Habeck mit seinem Ministerium das geschafft, was 20 Jahre vor ihm niemand geschafft hat“, schwärmt Janning. „Er hat die Energiewende mit Erleichterungen für die Bürger und Unternehmen wirklich ins Rollen gebracht.“
Angesichts der weiterhin guten Aussichten auf dem Solar-Markt gibt sich der Unternehmer optimistisch. Ja, es gehe ihm gut, sehr gut sogar, sagt Janning – und er schaue „extrem positiv“ in die Zukunft.
2019 hat der damals gerade 25 Jahre alte Janning das Solar-Unternehmen von seinem Gründer gekauft und seitdem viel investiert. „Neues Werkzeug, neuer Standort, professionelle Mitarbeiter.“ Die Geschäftsbilanz wurde Jahr für Jahr besser.
11 Uhr. Der Geschäftsführer verlässt sein Büro. Er überquert den Hof, auf dem Busse, Transporter und Lastwagen stehen. In einer der beiden Hallen des Unternehmens verschafft er sich einen Überblick über das Tagesgeschäft. Läuft alles nach Plan? Gibt es irgendwo Probleme? Wo genau sind seine Elektriker, Dachdeckermeister, Monteure und Ingenieure heute unterwegs? Welche Baustellen steuern die Teams an? Und wie steht es mit den Vorbereitungen für neue Projekte?
Die relative Ruhe in der Halle zeigt dem Chef: Alle sind ausgeschwärmt, alles läuft. Nur ab und an öffnet sich eines der Rolltore. Dann holen Mitarbeiter Teile aus dem Materiallager, Schrauben, Bleche oder Kabelkanäle etwa. Gerade fährt ein Transporter in die Halle, um ein großes Solarmodul an seinen Platz zu bringen.
Auf dem Rundgang über das Firmengelände macht Floyd Janning Station auf einer großen Terrasse, die regelmäßig als Platz für ein Feierabendbierchen genutzt wird. Von hier aus sieht man die Ausläufer des Harzes, den Hildesheimer Wald und den Galgenberg, der sich bis in die Stadt hinein erstreckt. Eine imposante Szenerie, die geradezu einlädt, seine Gedanken schweifen zu lassen und über das Grundsätzliche im Leben zu reden.
Geschäftsführer Janning sinniert über den Wirtschaftsstandort Deutschland. Über eine Baubranche etwa, in der es massiv kriselt. Über eine Automobilbranche, „die noch viel stärker abbauen wird, als sich das viele im Moment vorstellen können“.
Plötzlich klingt der junge Mann, der bis eben durch und durch positiv wirkte, ziemlich ernst. „Ich glaube, jetzt sind wir an einem zentralen Punkt dieses Gesprächs“, meint er. Für ihn hätten Teile der Gesellschaft offensichtlich nicht verstanden, dass ihr Handeln Auswirkungen auf die Gesamtsituation habe.
Mit anderen Worten: Jeder muss etwas tun, damit es wieder aufwärtsgeht. Aber zu wenige scheinen dieses Prinzip begriffen zu haben und danach zu handeln. Sein eigener Erfolg sei längst kein Selbstläufer, sagt Janning, auch wenn viele das im Nachhinein so behaupten. Klar, er hat auf das richtige Pferd gesetzt. Aber ohne kluge strategische Entscheidungen, ohne Mut und Weitsicht hätte es wohl kaum geklappt.
Tatsächlich habe es seit 2018 ein relativ stetes Wachstum bei den erneuerbaren Energien gegeben, sagt der Unternehmer. Aber eben auch nur „ein relatives“. Kurzfristig seien viele „Glücksritter“ auf den Markt gekommen, die das schnelle Geld machen wollten. „Die sind fast alle wieder weg“, sagt Janning und schiebt nach: „Zum Glück, denn da gab es oft keine qualitative Tiefe.“ 40 bis 50 Prozent der heutigen Solarunternehmen werden bis 2026 wieder verschwunden sein, prognostiziert er.
Aber warum sollte ausgerechnet sein Unternehmen davon verschont bleiben?
Unternehmer setzt auf versierte Mitarbeiter und gutes Klima
Floyd Janning stützt sein Kinn in die Hand, schaut in die Weite – als überlege er, wie man die Antwort im „Neidland“ Deutschland am besten formulieren kann, ohne anzuecken.
Schließlich nennt er beispielhaft das Thema Fachkräfte. „Wir haben hier sehr tiefgehend ausgebildet und sind darüber hinaus extrem breit aufgestellt.“ Das Thema Fachkräfte hält der Solar-Boss für entscheidend. „Bevor wir uns langfristig an Mitarbeiter binden, verbringen wir unfassbar viel Zeit, um einander besser kennenzulernen“, sagt er. Er wolle sehen, „ob jemand Bock hat“, ergänzt er salopp. Das sei wesentlich, nur so könne „weitere Wertschöpfung“ generiert werden.
Das fachkundige Personal und die hohe Spezialisierung seines Unternehmens seien Garanten des Erfolgs – und ein Grund, weshalb man „von Dynamo Dresden über Veolia bis zum Berliner Flughafen“ angefragt werde. Der Unternehmer, der selten im Anzug kommt und meist, wie heute, Jeans und Sneaker trägt, spricht von „flachen Hierarchien“ in seiner Firma. Er wolle keiner dieser Chefs vom alten Schlag sein. Sondern? Einer, der zwar Klartext redet, dabei aber immer „dicht an den Menschen“ bleibt.
Was wollen und brauchen wir als Gesellschaft wirklich? Das ist für ihn eine Kernfrage in Sachen Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Aber sie würde zu wenig gestellt. Daher müsse er als Unternehmer gewissermaßen proaktiv „Antworten einfordern“.
Ein Beispiel aus dem Alltag. „Schon wieder Bananen?“, fragte eine junge Dame in der Firma, als sie in die Kaffeeküche kam. Und warum es „eigentlich nie Kiwis“ gebe. Der Chef sieht solche negativen Aussagen kritisch: „Man könnte die Person, die die Küche bestückt, auch freundlich fragen, ob es möglich wäre, den Obstkorb entsprechend zu ergänzen.“ Das habe mit Respekt und Wertschätzung zu tun. Und davon brauche man viel mehr.
Für den Wirtschaftsstandort wünscht sich Janning mehr Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, mehr aktives Mitwirken, vielleicht auch mehr Begeisterung für neue, aufstrebende Branchen. Und mehr Flexibilität im Denken. Möglicherweise werde aus dem traditionellen Beruf Industrieelektriker dann ein „Elektriker für erneuerbare Energien“. Und aus dem alten Vertrag ein außertariflicher. Für Floyd Janning kein Problem. Wandel eben. Transformation.
„Dieses Land hat eine Zukunft. Wenn wir es nur wollen.“ Der Unternehmer befreit ein Schokoladenbonbon aus der Papierverpackung und schiebt es in den Mund. Dann sagt er in ruhigem, unaufgeregtem Ton, er akzeptiere es, wenn Menschen weniger arbeiten wollen, weil sie den Wohlstand in seiner jetzigen Form nicht mehr anstreben. Man könne auch mit weniger glücklich sein, ganz sicher. „Aber ich bezweifle, dass die Leute das am Ende wirklich wollen. Und ich würde mir wünschen, wir wären hier endlich ehrlich – um die vor uns liegenden Aufgaben entsprechend anpacken zu können.“
Auch er habe Phasen erlebt, in denen er sich neu erfinden musste. Vor zweieinhalb Jahren etwa hat er sich ziemlich rigoros von einem Teil der Belegschaft getrennt. Von Leuten, die auf hohem Niveau gejammert und immer mehr gefordert hätten, „manchmal bis zum Schmerzpunkt“.
„Der Schritt war hart, nicht nur für die fast 20 Prozent, die am Ende gegangen sind“, sagt er. Im Rückblick betrachte er die Trennung von unmotivierten und fordernden Mitarbeitern als „Genesungsprozess“, als „Befreiung“.
Und noch etwas empfindet er als wohltuend. „Allein in diesem Jahr hat sich bei acht Mitarbeitern Nachwuchs angekündigt“, strahlt Janning. Und das in Zeiten, in denen sich die Menschen im Land immer seltener für ein Kind entscheiden würden.
Er erzählt von jungen Familien, die er bei Firmenfesten oder auch mal nach Feierabend trifft. Von einem tiefen Glück, das er dann wahrnimmt. Und dass er sich in diesen Momenten denkt: „Doch, dieses Land hat eine Zukunft. Wenn wir es nur wollen.“